Arbeiten im Bereich Gastronomie in der WfbM, was sind die Herausforderungen, was die Möglichkeiten?
Der nächste Schritt - Aus der WfbM in den allgemeinen Arbeitsmarkt
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Renate Gierscher
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Von der Idee zum interaktiven Moodle-Kurs
Werkstattbeschäftigte gestalten interaktive Moodle-Kurse. Worauf kommt es an?
Renate Gierscher
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03.03.23
E-Learning mit Lernmanagementsystemen in der WfbM
Die berufliche Rehabilitation orientiert sich aus ihrem Selbstverständnis heraus an den aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes. In kaum einem Bereich entwickelt sich dieser so rasant wie im Bereich der Technisierung und Digitalisierung. Die Nutzung digitaler Arbeitsmittel ist "selbstverständlich" und wird vorausgesetzt . Geringe Kenntnisse in diesem Bereich gelten in vielen Berufsfeldern als ernsthaftes Vermittlungshemmnis. Basierend darauf ist es nur konsequent, dass ich auch Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) im Bereich Digitalisierung zukunftssicher aufstellen und zeitgemäße Qualifizierungsmöglichkeiten für die beschäftigten Personen schaffen. Ein Ansatz hierfür können digitale Bildungsplattformen sein.
E-Learning
Der Begriff E-Learning bezeichnet zunächst eine Lernform, die mediengestützt erfolgt. Darunter fällt im breiteren Sinne durchaus schon die Schulung mittels eines Videos. die Nutzung elektronischer Medien und Hilfsmittel in WfbM ist keinesfalls ein neuer Gedanke. Je nach Klientel werden diese schon lange eingesetzt, beispielsweise zur Unterstützung der Kommunikation.
Gezielte Selbstlernmöglichkeiten sowie unterstütztes Lernen mittels eigener Lernplattformen jedoch findet erst in jüngerer Zeit Verbreitung in WfbM. Ein Grund hierfür ist sich die CORONA-Pandemie, die verdeutlichte, dass ohnehin laufende Prozesse zur Weiterentwicklung der Digitalisierung und der digitalen Lernunterstützung zu einer schnellen Umsetzung gelangen müssen.
Blended-Learning
Das E-Learning kann eine Erweiterung des bestehenden Bildungsangebotes einer WfbM darstellen, zur Ermöglichung selbstorganisierter Lernprozesse unter zeitlicher und räumlicher Flexibilität. Zunehmende Anforderungen an Flexibilität und Selbstorganisation kennzeichnen auch den Arbeitsmarkt, so dass die Werkstattbeschäftigten mit einem E-Learning-Angebot auch ebendiese Fähigkeiten trainieren können. Ein E-Learning-Angebot soll dabei keinesfalls bestehende Präsenzangebote vollständig virtualisieren, -sondern vielmehr ergänzen. In dem Bewusstsein, dass E-Learning ein anderes Lernen ermöglicht, jedoch als solches nicht zu einem "besseren oder effektiveren Lernen" (Kerres 2016) führt, streben Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation in der Regel eine Kombination aus Online-Angebot und Präsenzveranstaltungen an. Dies wird auch als Blended-Learning bezeichnet.
Lernmanagementsysteme
Zur Realisierung eines solchen Angebotes kommen webbasierte Lernmanagementsysteme in Frage. Diese können auf bestehende Rahmen-und Qualifizierungspläne aufbauende Lerninhalte der beruflichen Bildung enthalten. Es eignen sich sowohl berufstheoretische- und berufspraktische Themen sowie auch berufsübergreifende Kompetenzen in den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung, berufliche Orientierung und Kulturtechniken.
Lernmanagementsysteme können barrierefreie Lösungen ermöglichen, die den individuellen Bedarfen verschiedener Benutzergruppen gerecht werden kann. Dies umfasst barrierefreie Gestaltung, abgestufte Lerninhalte, verschiedene lernmethodische Zugänge zu verschiedenen Themen sowie die Sicherstellung einer größtmöglichen Selbstständigkeit in der Planung und Umsetzung des eigenen Lernprozesses (beispielsweise durch Kursauswahl abteilungsübergreifendes Lernen und unterschiedliche Themenzugänge).
Weiterhin kann eine E-Learning-Plattform praktikabel im Arbeitsalltag innerhalb und außerhalb der WfbM eingesetzt werden und so flexibel sein, dass zukünftige funktionelle Erweiterungen möglich sind.
Im ServiceCenter (WfbM) der gpe gGmbH wurde in einem Pilotprojekt das Lernmanagementsystem "Moodle" erprobt.
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